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Interview mit Linda K. Heyden
von Aveleen Pro @ 08.12.2012 – 15:40:26
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Linda K. Heyden hat in Oregon für den Forest Service gearbeitet und sie liebt es einen ganzen Tag zu schreiben. Und sie liebt Vampire.
Wer mir eine Frage zum Interview beantworten kann und mir dazu eine E-Mail sendet, der kann „Novembermond" gewinnen. Wie es geht? Das steht am Ende des Interviews.

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Foto: © Linda K. Heyden

Linda K. Heyden ist Autorin.

Linda K. Heyden ist in der Nähe von Koblenz geboren und ist auch dort aufgewachsen. Sie zog nach ihrer Ausbildung nach Berlin-Friedenau und ist verheiratet. Du hast in verschiedenen Wirtschaftsunternehmen gearbeitet. Darf ich fragen als was?

Linda K. Heyden :
Ich absolvierte eine Ausbildung als Hotelfachfrau und arbeitete in verschiedenen Hotels, auch nach meinem Umzug nach Berlin. Dann, nach einer Steppvisite bei einer Autovermietung, kehrte ich als Direktionssekretärin in die Hotellerie zurück und wechselte später als Vorstandsassistentin in den Immobilienbereich.

Du hast dir eine Auszeit genommen und warst da in Kalifornien und Oregon. Wie lange und wann warst du dort und was hast du dort gemacht?

 

Linda K. Heyden :
Angefangen hatte es mit einem mehrwöchigen Sprachkurs an der UCSC, University of Santa Cruz. Land, Leute und Lebensstil hatten es mir so sehr angetan, dass ich an die Westküste zurückkehren wollte, um dort zu arbeiten. Jeder riet mir ab es zu versuchen, angeblich wäre das nur mit einem Studenten-Visum möglich, wodurch mein Ehrgeiz nur noch angestachelt wurde. Schließlich endete es damit, dass ich einige Monate in Oregon für den Forest Service arbeitete. Als ich in das riesige „Bunkhouse“ mitten im Wald in der Nähe der Küste eingezogen bin, sind gerade 20 Feuerwehrmänner ausgezogen ... ;-)

Oregon ist wunderschön, mit einer herrlichen Küste und Wälder, gegen die der Schwarzwald nur ein müder Stadtpark ist … dort bin ich mit diesen großen, grünen Pick-ups über unasphaltierte Straßen gefahren, habe Eulen und Spechte gezählt, Campingplätze kontrolliert, touristische Informationen ins Deutsche übersetzt u.s.w.

Du hast bereits zwei Bücher für die sogenannte Schublade geschrieben. Was war jetzt anders, weil du veröffentlicht hast?

Linda K. Heyden :
Alles! Ein Buch verhält sich bis zur Veröffentlichung ziemlich ruhig …. Und dann geht es los: Kontakt mit Lesern und ihr Feedback zu „Novembermond“, das alles ist sehr aufregend und macht großen Spaß.

Ist Linda K. Heyden dein echter Name?

Linda K. Heyden :
Linda K. Heyden ist mein „Schriftsteller-Ich“ und Pseudonym.

Welche Hobbys/Leidenschaften hast du?

Linda K. Heyden :
Ich habe zwei wunderbare Berufe, die mich sehr erfüllen. Da vermischt sich vieles, Leidenschaft ist zum Glück immer dabei, und irgendwann ist es ist schwer zu sagen, wo Beruf aufhört und Hobby beginnt, zeitlich sowieso. Selbstverständlich kommt noch Lesen hinzu,und ich verbringe sehr gern Zeit in der Natur. Außerdem mag ich es, in den unterschiedlichen Berliner „Kiezen“ unterwegs zu sein. Und ich verreise gern.

Wenn du verreist, wo reist du gerne hin und was ist dir an einem Urlaubsort wichtig?

Linda K. Heyden :
Ich mag es im Urlaub etwas gemütlicher, gern mit Sonnenuntergang über dem Meer, die Seele baumeln lassen …
Ich liebe das Meer - mein Mann die Berge und die Aussicht darauf, wobei ich mich wohl immer fragen werde, ob die Aussicht nicht etwas zu kurz kommt, wenn ein Berg davor steht? :-)
In diesem Jahr waren wir erstmals in Schottland, für den Frühsommer ist eine Bergwanderung in den Alpen geplant *schluck* und dann ist das Jahr noch lange nicht zu Ende …

Was liest du zurzeit? Und wenn du liest, welche Genres liest du am liebsten?

Linda K. Heyden :
Wenn ich mich nicht mit meinem eigenen Manuskript beschäftige, lese ich quer Beet, oft auf Empfehlung (z.B. hatte eine Freundin meine Neugier auf die frühen Romane von Peter James geweckt, was dazu führte, daß sie mir alle leihen musste, die sie hat … ) Im Moment liegt „Fingerlickin‘ Fifteen“ von J. Evanovich neben meinem Bett.

Wie viele Manuskripte musstest du versenden, bis dein erstes Buch bei einem Verlag angenommen wurde? Wie war der Vorgang und wie kam es dann letztendlich zur Veröffentlichung?

Linda K. Heyden :
Ich schrieb fünf große Verlage an und bekam die üblichen Absagen. Dann wandte ich mich an den Sieben-Verlag. Von der Verlegerin Martina Campbell erhielt ich sehr schnell ein hilfreiches Feedback zu meinem Manuskript. Nach einigen Änderungen wurde es angenommen. Es hat Tage gedauert, bis ich es wirklich fassen konnte :-).

Was ist schreiben für dich?

Linda K. Heyden :
Ein sehr wichtiger Teil meines Lebens. Kraftspendend. Schöpfung. Träumen. Grenzenlose Freiheit.

 

In „Novembermond“ geht es lt. Amazon.de um:
Niemand ahnt, dass die effiziente Berliner Wachschutzfirma Nacht-Patrouille von Vampiren geleitet wird. Ihre Aufträge führen sie in Luxushotels, Fabriken und Clubs. Doch in den Straßen Berlins, zwischen Alt- und Plattenbauten, in herrschaftlichen Villen und zwielichtigen Bars, gehen sie ihrer wahren Bestimmung nach – der Jagd nach Dämonen. Als Anführer der Gemeinschaft der Vampire glaubt Julian, sich keine Schwäche leisten zu können. Doch er weiß, sein größter Feind ist er selbst. Zerrissen zwischen Pflichtgefühl und seiner düsteren, zügellosen Seite, beginnt er, mehr und mehr an sich zu zweifeln. Nachdem einer seiner Männer in der Psychiatrie gelandet ist, trifft Julian bei dessen Rettung die energische Psychologin Ellen, die sich zunächst weder von seiner Attraktivität noch seiner Arroganz beeindrucken lässt. Als eine Serie von Entführungen und Morden die Stadt erschüttert, gerät Ellen zwischen die Fronten ...

Hier finden Sie weitere Informationen:
Novembermond

Wie kamst du auf die Idee zu „Novembermond“?

Linda K. Heyden :
Ich finde das Vampir-Genre einfach faszinierend. Mir gefallen die unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten, um Motive und Ideen umzusetzen und ein völlig neues Setting zu erschaffen.
Es hat mir viel Spaß gemacht, meine eigene Vampirwelt zu erschaffen. Daraus hat sich die Idee für „Novembermond“ mit der Gemeinschaft der Vampire, der Nacht-Patrouille und Liebesgeschichte zwischen Ellen und Julian wie von selbst entwickelt.

Ich bin sicher, dass du für „Novembermond“ recherchieren musstest. Ist dir bei den Recherchen etwas Überraschendes, Außergewöhnliches, Witziges passiert?

Linda K. Heyden :
Wegen meiner früheren Tätigkeit als Psychotherapeutin im Krankenhaus musste ich im psychiatrischen und klinischen Bereich nicht recherchieren … die Vampire haben es mir da schon schwerer gemacht .

Fallen dir Dialoge, Charaktere oder szenische Darstellungen leichter, fällt dir alles gleich leicht oder anders gefragt, magst du alles gleich gerne?

Linda K. Heyden :
Ich halte alle Bereiche, die du nennst, für extrem wichtig, wobei mir ein pointierter Dialog auf der persönlichen Zufriedenheitsskala die absolut höchste Punktzahl beschert. :-)

Wie schaffst du es, dass keine losen Fäden im Buch übrig bleiben?

Linda K. Heyden :
Bei einigen greife ich zur Schere und schneide sie ab, andere überlasse ich sich selbst (lose Fäden gehören zum Leben dazu) und andere webe ich bewusst, um sie in die Handlung des Folgebandes einzuflechten.

Wie gingst du an den Protagonisten Julian heran? Würdest du uns dafür einfach mal ein Beispiel für die ersten Überlegungen zur Figur geben?

Linda K. Heyden :
Wie könnte er sein? Damit ich ihn faszinierend finde?
Er war sofort da, ein cooler Held und attraktiver Traummann, der, neben vielen weiteren anbetungswürdigen Eigenschaften, über Humor und Selbstironie verfügt. Natürlich hat er auch Schwächen, Fehler, Feinde und andere Probleme. Perfektion ist langweilig, oder?

Gingst du zuerst monatelang mit der Geschichte schwanger und fingst dann zu schreiben an oder hast du alle Recherchearbeiten abgeschlossen, das Exposee ist fertig und du beginnst zu schreiben? Wie muss man sich das vorstellen?

Linda K. Heyden :
Die Hauptidee, Protagonisten, Haupt- und Nebenhandlungen sollten grundsätzlich „stehen“, dann fange ich an. Parallel zum Manuskript entsteht ein „Drehbuch“, damit ich die Kapitelinhalte, den zeitlichen Ablauf und den Spannungsbogen kontrollieren kann, denn es kommen immer neue Ideen hinzu.

Wie muss man sich einen Tag in deinem Leben vorstellen, wenn du an einem Roman arbeitest?

Linda K. Heyden :
Einen ganzen Tag? *freu* Muss wohl ein Urlaubstag sein …

Wo schreibst du am liebsten?

Linda K. Heyden :
In meiner Wohnung gibt es ein für Berliner Altbauten typisches „Berliner Zimmer“, groß, mit relativ schmalem Fenster zum Hinterhof … dort sitze ich sehr gern und schreibe an einem großen Eßtisch.

Hörst du auch Musik beim Schreiben und falls Ja, welche, oder brauchst du absolute Stille?

Linda K. Heyden :
Ich bevorzuge Stille, höre nur manchmal Musik. Wichtig ist mir, dass die Musik im Hintergrund bleibt. Um mich in „Schreib-Stimmung“ zu versetzen, tauche ich emotional in eine Szene ein.

Wirst du von einer Agentur vertreten? Und falls Ja, was ist für Sie der Vorteil, von einer Agentur vertreten zu werden?

Linda K. Heyden :
Ich werde von keiner Agentur vertreten.

An welchem Buch arbeitest du derzeit und darfst du schon ein wenig darüber verraten?

Linda K. Heyden :
Ich arbeite mit viel Freude an der Fortsetzung von „Novembermond“.

Welchen Tipp hättest du für angehende Autoren, die einen Roman veröffentlichen möchten?

Linda K. Heyden :
„Das kommt ganz auf den Autor an“, ruft mein „Psychologen-Ich“ und hat recht. Auf die Persönlichkeit, seine Haltung und den Punkt, an dem er sich befindet. Der erste Autor benötigt vielleicht Ermutigung, die X-Bänder von seinem Manuskript abzustreifen, den Staub abzupusten und es auf den Weg zu bringen, der zweite etwas ganz anderes.

Allgemein fällt mir ein: Der Weg zur Veröffentlichung ist etwas ganz anderes als einen Roman zu Papier zu bringen. Man lernt, Rückschläge zu akzeptieren und sollte sie nie zu persönlich nehmen oder als endgültige Niederlage begreifen. Das gleiche gilt für die Auseinandersetzung mit Kritik, besonders wichtig ist vielleicht die, die man sofort und vehement ablehnt. Hilfreich ist auch Recherche und Vernetzung im Internet: Foren, Newsletter, u.s.w., um ein Gefühl für den Markt, dessen Regeln und Sprache zu entwickeln. Und natürlich der Kontakt mit Gleichgesinnten.

Linda, vielen Dank für das Interview.

Linda K. Heyden :
Ich danke dir für deine Einladung.

Posted on Feb 04, 2014